Deutsche User interagieren mit Marken – vor allem auf Facebook!

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bastian.scherbeck

Diese Umfrage kommt zum genau richtigen Zeitpunkt. Ende letzter Woche setzten wir uns noch in unserem vielfach diskutierten und rezipierten Artikel mit den Implikationen der Änderungen in Facebooks Edgerank Algorithmus auf die Erstellung von Branded Content auseinander (Kurz gesagt: Qualitativ schlechter Content der die User nicht zur sichtbaren Auseinandersetzung anregt ist rausgeschmissenes Geld!); diese Woche bestätigt eine aktuelle Umfrage von eMarketer: Deutsche Facebook User haben ein überdurchschnittlich hohes Interesse daran, mit Unternehmen (und deren Marken) auf Facebook zu interagieren – so diese denn bereit sind ihre hohen Erwartungen zu erfüllen.

Hier nun die Fakten:

Durchschnittlich knapp 40% der gesamten Zielgruppe (befragt wurden erwachsene Internet-Nutzer in Deutschland im Juni 2012) identifizierten sich auf Nachfrage als “Fan” mindestens einer Marke / einer Organisation. Bei der jüngeren Zielgruppe der 18-34 jährigen ist der Anteil der “Fans” schon deutlich höher: Durchschnittlich 61,5% identifizieren sich hier als “Fans” mindestens einer Marke oder Organisation. Weit abgeschlagen davon (ich predige das – in Bezug auf Deutschland – seit Jahren!) folgt Twitter: Hier sind durchschnittlich nur 7% der befragten Internet-Nutzer daran interessiert, Marken oder Unternehmen zu folgen. Mit einer Ausnahme: 20% der 25-34 jährigen nutzen auch Twitter um mit Marken und Unternehmen zu kommunizieren. Auch wenn die Umfrage dazu keine Aussage trifft: Unsere Erfahrung zeigt, dass es sich hier fast ausschließlich um männliche, technik-affine Nutzer handelt.

Zurück zu Facebook – die Frage nach dem “Warum” ist noch nicht beantwortet: Warum werden deutsche Internet-Nutzer Fans einer Markenpage? Auch dazu befragte eMarketer die Teilnehmer der Umfrage. Die Antwort ist wenig überraschend, zeigt aber erneut auf, das Facebook auch in den Augen der User immer stärker nicht nur als Plattform zum Austausch unter Freunden gesehen wird, sondern eben auch als Plattform für das “Dialogmarketing 2.0” akzeptiert wird.

Neben Updates zu Produkten, Services, oder Angeboten eines Unternehmens (32% der Befragten geben dies als Grund dafür an, wieso sie die Facebook Page eines Unternehmens geliked haben), zählen auch Discounts, ein frühzeitiger Hinweis auf neue Produkte sowie Promotions und kostenlose Giveaways zu den meistgenannten Gründen für das “Liken” einer Unternehmens-/Markenpage. Auf Platz 5: “Shop with this company or buy this brand on a regular basis”.

Aus unserer Sicht: Ein erster Hinweis darauf, dass Facebook mit seinen aktuellen Anpassungen (bspw. Want-Button) die Zeichen der Zeit erkannt hat und in Ihrer fortlaufenden Plattform-Evolution auch ebenso fortlaufend auf die User hört. Trotzdem: Am Ende macht es der Mix – denn 32% der User sind eben bei weitem nicht 100% und auch die Grundmenge der Befragten lässt keine eindeutigen Hinweise zu. Was bedeutet: Bei “Social Commerce” Ansätzen muss der Fokus eben auf dem “Social” liegen um “Commerce” zu entwickeln. Dann ist der Erfolg (wie die oben genannten Zahlen zeigen) sehr wahrscheinlich. Mit Gutscheinen und platten Produkt-Updates knapp 70% der Fans zu nerven wird hingegen zu keinem langfristigen Erfolg führen.

P.S.: Das E-Mail-Marketing weiterhin eine so große Relevanz einnimmt bestätigt uns erneut in unserem Ansatz der notwendigen Verknüpfung aller (digitalen) Kommunikationsplattformen eines Unternehmens.