We Are Social’s Tuesday Tune-Up #62

Mashup
florian.wimmer

Facebook Global Brand Pages verändern die Agenturarbeit

Das Thema der letzten Woche – zumindest in Digital-Agenturkreisen – war sicherlich die Einführung von Facebook Global Pages. Damit lassen sich – kurz gesagt – alle lokalen Pages einer Brand auf einer Seite bündeln, der Content kann aber weiterhin lokal erstellt werden und wir nur den lokalen Nutzern angezeigt.

Welche Auswirkungen diese Änderung auf unsere tägliche Arbeit als Agentur hat, dazu hat Econsultancy die Vertreter einiger großer Agenturen aus der Branche befragt. Mit dabei auch Jordan Stone, Strategy Director bei We Are Social in London. Er meint:

“Es verändert etwas, ja. Aber nur für die Firmen, die groß genug sind, um einen eigenen Account Manager bei Facebook zu haben und dann globale Seiten aufsetzen können. Also ist es keinesfalls für jeden eine Option.”

Zu den Unterschieden zu einfachen getargeteten Posts meint Jordan Stone:

“Die Unternehmen konnten bisher natürlich schon getargetete Posts schalten. Aber Dinge wie das Titelbild, das Profilbild, die Timeline, Meilensteine, gepinnte Posts oder Page-Apps ließen sich nicht targeten. Das erzeugte ein ziemliches Durcheinander auf der Seite. Mit den neuen Funktionen kann man ein lokales Erscheinungsbild gewährleisten und dabei die Likes, Reichweite und Aktivitäten der Fans einheitlich über alle Seiten behalten.”

Das komplette Interview gibt es auf econsultancy.com und unsere ausführliche Beleuchtung der neuen Global Pages hier.

LinkedIn stellt neues Profil vor

Das Business-Netzwerk LinkedIn präsentiert ein neues Profil, das es leichter machen soll, den eigenen Werdegang darzustellen, für eine Zusammenarbeit gefunden zu werden und professionelle Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Stärker in den Vordergrund rücken für den Betrachter die Aktivitäten des Nutzers im Netzwerk, also beispielsweise Shares von Artikeln. Der Nutzer bekommt unter anderem eine sehr anschauliche Visualisierung, wie sein Netzwerk aussieht und wie ihn andere Leute finden.

Alle, die es selbst einmal ausprobieren möchten, haben hier mit einem interaktiven Testprofil die Möglichkeit und können eine Einladung für das neue Design anfordern. Wie das Profil aussehen wird, zeigt auch der Screenshot unten – bei der Informationsfülle in einem vollständigen LinkedIn Profil wird der interessierte Nutzer ganz schön lange brauchen, bis er wirklich am Ende angelangt ist.

YouTube tut Gutes

Seit seiner Gründung 2005 als öffentliches Videoportal ist YouTube zu einer der einflussreichsten Plattformen des Internets geworden. Manche sagen dem Netzwerk fast einen fernseh-ähnlichen Charakter nach. Umso positiver, dass YouTube  die Chancen seiner Viralität auch gemeinnützig auszureizt – jetzt gibt es neue Features für YouTube Campaigns.

Gemeinnützige Organisationen können zukünftig über YouTube Kampagnen launchen, welche genau definierte Kampagnenziele , wie etwa eine bestimmte Anzahl an Views für ein Video, festlegen. Ist ein solches Ziel erreicht, wird vom Unternehmen oder dessen Sponsor beispielsweise eine bestimmte Summe gespendet. Veranschaulicht wird dies durch einen direkt in die Videos integrierten Fortschrittsbalken.

Nach eigenen Angaben sind bei YouTube bereits über 18.000 gemeinnützige Profile registriert, allerdings akzeptiert YouTube im Moment nur Organisationen, die in den USA, Kanada, Australien oder Großbritannien registriert sind. Nichtsdestotrotz dürfte sich durch die Erweiterung der YouTube Kampagnen das Interesse von NGOs an YouTube erhöhen.

Twitter sperrt braunen Content aus – aber nicht überall

Es war einen polizeiliche Anordnung, die für eine Premiere auf Twitter sorgte: Eine seit Ende September verbotene Neonazi-Gruppe aus Hannover twitterte weiterhin fröhlich und betrieb rechte Hetze im Internet. Die Polizei von Hannover wandte sich nach einem Gerichtsurteil an Twitter, um den Account zu sperren.

Twitter hat dies nun getan – allerdings nur für deutsche Nutzer. Alle anderen können die braunen Beiträge weiterhin lesen. Twitter begründet dies damit, dass man nie Inhalte zurückhalten will, solange diese lokalen Gesetzen nicht widersprechen. Deshalb will man Inhalte mit Hilfe der nun angewandten Mechanik lieber punktuell und transparent sperren.

Präsidenten machen und Grippe erkennen – was Twitter noch kann

Mehr als 20 Millionen Tweets verzeichnete Twitter während der Präsidentschaftsdebatten in den USA – ein neuer Rekord. Adam Sharp, der Twitter-Manager für Politik und Nachrichten verkündete dies und sieht darin sogar wieder eine “Rückkehr zum Straßenwahlkampf”, in dem die Politiker den Wähler direkt um seine Stimme bitten.

In Deutschland ist Twitter für politische Debatten (noch) unbedeutend, aber wer weiß, sobald mehr und mehr Politiker den Mut haben, sich mit den Wählern direkt auszutauschen, wird vielleicht auch das Interesse an der Politik im Allgemeinen wieder steigen. Steffen Seiberts Twitter-Kanal @RegSprecher ist jedenfalls mit fast 76000 Followern nicht so schlecht besucht…

Die Wissenschaft interessiert sich für Twitter im Moment noch weniger wegen Wahlprognosen, als vielmehr wegen der Prognosen von Krankheitswellen. Beispielsweise lässt sich über Tweets von Nutzern feststellen, ob eine Grippewelle im Anzug ist: Sagen beispielsweise viele Nutzer ihre Verabredungen wegen Fieber ab, lässt sich dank der öffentlichen Tweets schnell ein Muster erkennen.

Wesentlich schneller als durch die Meldungen von Ärzten lassen sich so Krankheitswellen erkennen. Mit “M-Eco” arbeiten seit drei Jahren deutsche Forscher an so einem Frühwarnsystem für Krankheiten, während in den USA und vielen anderen Ländern schon länger daran geforscht wird. Selbst Organisationen wie das Robert-Koch-Institut oder die WHO investieren in diese Projekte.

Aldo Instagram Kampagne: Effektiv, jedoch nicht nur für Aldo

Mit einer originellen Instagram Kampagne wurden Fans der Schuhmarke Aldo animiert, an einer zentralen Straße auf einer am Wegrand ausgelegten Fußmatte per Instagram Fotos von ihren Füßen bzw. Schuhen zu machen. Das Foto, gemeinsam mit ihrer Schuhgröße, sollte dann mit #Aldo getagged, sowie eine ebenfalls an der Straße installierte Klingel geläutet werden. Dies geschah knapp 500 mal und knapp 500 mal kam einen Augenblick später eine mobile Schuhschachtel die Straße entlang gerollt und brachte der klingelnden Person ein paar nigelnagelneue Aldo Schuhe in deren Größe.

Eine wirklich lustige und spannende Kampagne- wäre da nicht ein großer Haken!

Marketing funktioniert ja bekanntlich dadurch, die Produkte einer Marke zu verbreiten. Je öfter diese im Internet auftauchen, desto größer die Reichweite. Leider waren bei beschriebener Aldo Kampagne die von den Teilnehmern geschossenen Instagram Fotos fast ausschließlich Fotos von Schuhen konkurrierender Schuhhersteller. Und diese Schuhe waren dann auch noch fälschlicherweise mit #Aldo getagged. Von den neu geschenkt bekommenen Aldo Schuhen hingegen veröffentlichte kaum einer der Gewinner ein weiteres Foto.

Nächstes Mal etwas um die Ecke denken…

http://youtu.be/Y83wOHnoldg

Instagram Speisekarte im Comodo in NYC

Und ein weiterer Instagram Happen: Ein New Yorker Restaurant stellt – „tadaaaa“ – die erste Instagram Speisekarte vor. Gäste werden dazu animiert, ihr Essen mit Instagram zu fotografieren und die Bilder unter #ComodoMenu hochzuladen und zu kommentieren. Sollten zukünftige Restaurantbesucher sich einmal nicht entscheiden können, können sie sich nun fotografisch-kulinarisch inspirieren lassen.