OPTIMISMUS IN ZEITEN VON COVID-19: WAS WIR AUS DER KRISE LERNEN KÖNNEN

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timkessler

Wie COVID-19 Social Media Marketing und Brand Kommunikation beeinflussen wird. Post-Corona Chancen für Marketer und Unternehmen.

Die Krise wird sich nachhaltig auf unser Leben auswirken. Unternehmen werden weiterhin auf Home Office setzen; Online-Lösungen und technische Neuerungen werden sich ebenso in unseren Alltag integrieren wie eine bewusstere Lebensweise. Und über allem steht die Erkenntnis, dass es der Gemeinschaft bedarf, um Großes zu schaffen. Auch im Marketing. Eine Betrachtung von Innovation Consultant Dr. Tim Kessler und Creative Strategist Maren Meheust

Fokus auf schnelle Kommunikation dank technischer Infrastruktur 

Die Welt steht still. Fast zumindest.  Wie wird sie sich nach der Krise weiterdrehen? Schon heute lassen sich Tendenzen erkennen, die Auswirkungen auf unser Post-Corona-Leben haben werden. Was wir jetzt schon wissen: Schnelle Kommunikation, egal über welchen Kanal, ist eins der wichtigsten Instrumente während Krisenzeiten. Besonders in der Selbst-Quarantäne wird das deutlich spürbar. Es ist zu erwarten, dass auch danach Fernarbeit und Schulunterricht zu Hause mehr Unterstützung erfährt. Denn es hat sich gezeigt: Es funktioniert und bringt in vielen Situationen auch Vorteile mit sich. Wichtig ist dabei eine solide, technologische Infrastruktur, wie z.B. durch Tools, Internet-Provider und Server-Strukturen. Von Unternehmensseite bedarf es hier mehr Offenheit gegenüber flexibler Arbeitszeiten, sowie die Verfügungstellung von Firmen-Laptops oder Mobiltelefonen. 

Digitalisierung – eine Chance für Unternehmen und Gesellschaft

Dienstleistungsgewerbe sind in Zeiten der Isolation auf neue Technologien angewiesen, um weiterhin ihrer Arbeit nachgehen zu können z.B. via ferngesteuerter Gerätschaften und Maschinen. Sind diese erst einmal integriert, können sie auch Teil des Post-Corona-Alltags werden. So werden viele Dienste auch in Zukunft automatisiert, so dass die Menschen im Falle eines erneuten Ausbruchs auf Distanz gehen können. Lieferungen über Drohnen oder andere Roboter könnten schnell zur Normalität werden. Trotz Umsatzeinbußen während der Krise ergeben sich also mehr Freiräume für innovative Lösungen. Unternehmen sollten die Digitalisierung von Produkten in Betracht ziehen, so dass wir von Grund auf die Möglichkeit haben flexibler zu arbeiten und weniger auf “Notlösungen” und mehr auf bestehende Ansätze zurückgreifen können, die die Menschen bereits nutzen und lieben. Ein großer Teil der Bevölkerung könnte daher einfach auf einen “WFH-Modus” umsteigen – auch wenn es erneut zu einer Pandemie kommt. Daher werden neue, oft digitale Geschäftsmodelle der Wirtschaft helfen, sich zu erholen und in einen Zustand zu gelangen, in dem arbeiten und leben mit neuen Mitteln und Wegen möglich ist. 

Apropos Remote-Leben: AR-/VR-Technologie werden auch in Zukunft immer weiter verfeinert, was u.a. zur Folge hat, dass viele Erlebnisse in virtuellen Räumen stattfinden können. Dazu gehören Konferenzen, Konzerte oder auch der Besuch eines Nachtclubs mit einem virtuellen DJ. Auch können künstlich-intelligente Begleiter gegen Depressionen eine zunehmend große Rolle für die Gesundheit der Gesellschaft spielen; erreichen sie doch auch diejenigen, die aus verschiedenstens Gründen in Isolation leben. 

Nachhaltigkeit und bewusstes Leben – jetzt erst recht

So schwierig der Verzicht auf soziale Kontakte und die Isolation zu Hause ist, so sehr profitiert die Umwelt von dem Moment des Stillstands. Nachhaltigkeit war zwar schon vor der Krisenzeit in aller Munde (#fridaysforfuture), aber die Folgen unseres Handelns – oder eben Nicht-Handelns – macht uns die Krise erst so richtig bewusst. Durch die Reise- und Bewegungseinschränkungen verringern sich Emissionen immens. Die Welt hat Zeit zum Durchatmen. Das Virus ist ein Weckruf, der uns Menschen dazu bewegt abzuwägen, was wirklich notwendig ist. Braucht es das Meeting vor Ort? Oder reicht ein Telefonat? Muss die Reise sein? Und woher beziehe ich eigentlich die Produkte, die mich alltäglich versorgen? 

Hand in Hand mit dem nachhaltig nachhaltigem Handeln geht ein neues Bewusstsein für sich selbst und die eigene Gesundheit. Dies wird mit modernen Technologien unterstützt, die allen Altersgruppen helfen, über Online-Anwendungen die persönlichen Gesundheitsdaten auszuwerten und medizinische Hilfe zu erhalten. Auch ist die Gesellschaft sensibilisierter für mögliche Ansteckungsgefahr durch Kontakt mit anderen. Zero-Touch-Lösungen, wie zum Beispiel kontaktlose Zahlungen und Lieferungen, werden stärker in den Alltag integriert, was schlussendlich dazu führt, dass insgesamt weniger Bargeld verwendet wird. 

Gemeinsam ist man stärker

Eine wichtige Erkenntnis, die jede Krise mit sich bringt, ist: Gemeinsam ist man stärker. Eine globale, übergreifende Zusammenarbeit ist angesichts der veränderten Umstände notwendiger denn je. Auf politischer Ebene steht diese Diskussion im Mittelpunkt – und auch Unternehmen haben dies in Zeiten der Not erkannt. So bietet SIXT medizinischem Personal kostenloses Carsharing an. Decathlon stellt Krankenhäusern ihre Tauchermasken zur Verfügung, die mit wenigen Handgriffen zu Beatmungsgeräten umfunktioniert werden können. Kleine Gesten mit großer (Medien-) Wirksamkeit. Nicht nur in der Kommunikation, auch in der Ressourcennutzung zeigten Unternehmen hohe Anpassungsfähigkeit in der Notlage. Getränkehersteller helfen mit ihrem Alkoholvorrat bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln. Für Ablenkung in der Quarantäne sorgen gratis Online-Fitness Anwendungen, Online-Lernkurse, Entertainment Angebote oder auch Pornoseiten und unterstützen damit die so dringend notwendige, gesellschaftliche Isolation. Während die großen Sportveranstaltungen wie die Olympischen Spiele in Tokio verschoben wurden, bekam E-Sport und Sport-Substitute, wie z.B. Formel-1-Fahrer, die Simulatoren benutzen, mehr Aufmerksamkeit. Da zu sein, wo man gebraucht wird. Von dieser positiven Brand Awareness werden die Unternehmen langfristig zehren. Der Trend wird auch nach der Krise hin zum Gemeinschaftswohl gehen. Denn das ist das, wofür wir in den Zeiten der Krise so lange gekämpft haben.

Post-Corona Chancen für Unternehmen: