We Are Social’s Tuesday Tune-Up #23
Eine neue Woche, ein neues Tune-Up. Dieses Mal geht es unter Anderem um Facebook Posts abseits der Business Hours, den Open Graph, Twitters neues Image, Orkut und komatöse Facebook Fanpages.
Warum Facebook am Wochenende doch mehr Sinn macht
Laut einer Untersuchung von Dan Zarella, der sich intensiv mit Statusupdates und ihrem Timing auf diversen Social Media Kanälen beschäftigt hat, sind Facebook Postings am Wochenende effektiver.
Futurebiz erklärt sich das ganze so: Da die Facebook-Nutzung am Wochenende geringer ist, bekommen die Beiträge, die trotzdem gepostet werden mehr Sichtbarkeit und gehen nicht im Gewühl des alltäglichen News Feeds unter.
Anderseits könnte man auch argumentieren, dass Facebook-User vielleicht am Wochenende einfach mehr Muße und Zeit haben durch ihren News Feed zu scrollen.
Und auf einmal bin ich überall vernetzt….
Nicht erst seit Einführung der Timeline ermöglichen Open-Graph Applikationen auf Facebook zu dokumentieren, was auf externen Seiten gelesen, angesehen oder gehört wird. So ist es nicht notwendig einen gelesenen Artikel tatsächlich zu ’liken’ um im Newsfeed (seiner Freunde) aufzutauchen – nach einmaliger Bestätigung der Applikation führt der Click auf einen Artikel – und damit das Lesen desselben schon zu einem Eintrag im Newsfeed. Ursprünglich waren wenige ausgewählte Partner in einer Art Pilotprojekt miteinbezogen, dass aber seit letzter Woche auf 60 neue Open-Graph Apps ausgeweitet wurde. Facebook will damit die Chronik boosten, die durch diese neuen Anwendungen angereichert wird. Nutzer können durch Einbindung von verschiedenen Apps wie beispielsweise Snooth, der Applikation einer Wein-Community, angeben welchen Wein sie gerade trinken und ob und wie dieser ihnen schmeckt. Das von Mark Zuckerberg verkündete “reibungslose” Sharing ist hier technisch sicherlich sehr eindrucksvoll umgesetzt und wiedergegeben. Aufgrund unserer Erfahrungen gehen wir davon aus, dass sich die Nutzung der Open-Graph Applikationen in diversen Märkten jedoch stark unterscheiden wird. Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen sollten sich vor allem eines bewusst machen: Den fortlaufenden Zugang in die Timeline eines Users über die Installation Ihrer App werden Sie nur dann erhalten, wenn der Mehrwert für den User deutlich erkennbar und fortlaufend ist. Womit einige der aktuell zu findenden Open-Graph Applikationen schon wieder zum Scheitern verurteilt sind …
Alle neuen Open Graph Anwendungen kann man übrigens hier finden.
Bald zwitschert Twitter auch aus Deutschland
Twitter wird eine Niederlassung in Deutschland eröffnen und es damit seinem großen Konkurrenten Facebook, der schon seit Längerem in Hamburg zu finden ist, gleichtun. Der primäre Grund dafür: Bisher nicht genutzte, aber aus Sicht des Gründers Jack Dorsey vorhandene, Marktpotenziale zu realisieren.
In den letzten Monaten gab es bei und über Twitter fortlaufend Neues zu verkünden (wir berichteten im Tune-Up #17). Wie Jack Dorsey nun in einem Interview auf der gerade stattfindenden DLD Conference erklärte, sieht sich Twitter nicht mehr nur als Soziales Netzwerk, sondern auch als Nachrichtenmedium. Diese Aussage scheint mit dem Kauf von Summify, welches für seine Anwender interessante Themen und News aus Sozialen Netzwerken filtert, untermauert worden zu sein. Es wird jedoch (nicht zu unrecht) gemutmaßt, dass es Twitter hier nur um das Recruiting von Talenten – eben den Summify Angestellten – ging, nicht aber um das Summify Produkt an sich. Mitarbeiter müssen seit dem Verkauf aus Vancouver in die Twitter Zentrale nach San Francisco umsiedeln und Summify nimmt auch keine neuen Nutzer mehr auf.
Apropos Veränderung und Twitter: Das Ende einer Ehe lässt sich übrigens auch ganz gut auf Twitter verfolgen. Katy Perry, die sich gerade von ihrem Noch-Ehemann Russell Brand scheiden lässt (oder umgekehrt, er lässt sich von ihr scheiden?) folgt ihm nicht mehr auf Twitter.
Wer oder was ist nochmal Orkut?
Facebook strebt weiterhin Richtung globaler Marktdominanz und konnte auf dem Weg dahin einen weiteren großen Sieg verzeichnen. Das Soziale Netzwerk konnte in Brasilien, das langatmig von den Überresten des Social Network Orkut dominiert wurde, letztlich ebenfalls die Mehrzahl der User zu einem “Umzug” auf Facebook bewegen.
Damit hat Facebook die Zahl der Total Unique Visitors innerhalb eines Jahres fast verdreifacht. Die Zahl der nicht von Facebook beherrschten Märkte schwindet dahin und ist mittlerweile hauptsächlich politisch motiviert (siehe China …)
Sind Facebook Fanpages doch nicht so effektiv?
Eigentlich kann man es schon ahnen, eine nichtgepflegte (komatöse) Facebook Fanpage ist nicht besonders wirksam. Aber auch Neuerungen auf Facebook seit Ende letzten Jahres machen es für Seitenadmins schwerer ihre Fans zu erreichen. Die meisten Seiten erreichen einer neuen Studie zufolge gerade einmal 17% ihrer Fans.
Mit der Einführung des Tickers und der Chronik änderte sich auch die Art wie und was beim Newsfeed von Nutzern angezeigt wird. Der News Feed zeigt ’Hervorgehobene Meldungen’ zuerst an, das sind dann solche, die besonders viele Likes oder Kommentare haben. Alle anderen, nicht so beliebten Updates, können da schon mal verloren gehen. Klingt böse, muss es aber nicht sein: Hat man die Techniken des News Feeds erst einmal durchschaut, kann man auch weiterhin die Sichtbarkeit seiner Fanpage hervorheben. Dabei können wir Ihnen natürlich behilflich sein, immerhin sind wir social ;-).