Das Google Management, Google+ und warum Tools alleine keine Probleme lösen …

Statement
bastian.scherbeck

Da ist er: Der neue “Skandal”. Michael Degusta von theunderstatement hat sich einmal im Detail angeschaut, inwiefern die Google-Management Riege ihre von Vielen so hochgelobte Plattform Google+ denn überhaupt selbst nutzt. Das Fazit: Ernüchternd.

Nur 2 Google Manager kann man tatsächlich als “aktive User” bezeichnen: Vic Gundotra (SVP Social Business) und Sundar Pichai (SVP Chrome and Apps). Bei allen Anderen: Fehlanzeige. Keine aktive Nutzung. Oder: Nicht einmal angemeldet. Das ist – und da muss ich Michael Degusta Recht geben – enttäuschend. Das ist vor allem aber: Ein Symptom.

Ein Zeichen, das auf eine Erkrankung hinweist

Ein Symptom, das ist laut Wikipedia ein Zeichen, das auf eine Erkrankung hinweist. Im Fall des Google-Managements ist dies eine nervöse Unruhe, direkt gefolgt von abnehmendem bzw. nie ansteigendem Interesse an dem Produkt, welches doch spätestens mit dem Aufstieg von Larry Page die Marschrichtung des Unternehmens aufzeigen sollte. Der Grund dafür ist klar: Auch wenn Google nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen mit Google+ nun zum ersten Mal bewiesen hat, das es auf Plattform-/Tool-Ebene verstanden hat, wie das Social Web tickt – in der DNA des Unternehmens ist Social – trotz aller “Bedrohung” durch Facebook – weiterhin nicht verankert: Google ist (Status Quo) eine Suchmaschine: Dies ist ihr Kern-Geschäftsfeld; hier verdienen Sie mit kontextsensitiver Werbung eine Menge Geld. Ohne “den Umweg” über soziale Kontakte. Zum Vergleich: Revenue Google 2010: US$ 29.321 Milliarden. Estimated Revenue Facebook 2011: US $ 4.27 Milliarden. Da kann man – dank fehlender DNA und trotz aller Zeichen am Horizont – schon mal darauf kommen, dass sich mit dem Social Web doch kein Geschäft machen lässt. Falsch gedacht. Aber ein Hinweis darauf, wieso das Google Management tut was es tut – oder eben nicht tut. Und ein Hinweis darauf das auch gut funktionierende Tools keine Probleme lösen.

Die Tool-Fixiertheit der Social Media Berater

Womit wir bei einem verwandten Thema angekommen wären: Der Tool-Fixiertheit einer Vielzahl der Social Media Berater. Und daraus resultierend: Eine Tool-Fixiertheit der Kunden. Da kann es schon mal vorkommen, dass man am Tag nach dem Launch von Google+ Berater findet, die allen Ernstes Beratungsleistungen rund um die neue Plattform anbieten. Und: Potenzielle Kunden, die um eine Google+ Strategie bitten.

Aber: Was hatten wir gerade festgestellt? Tools und Plattformen alleine lösen keine Probleme – weder für die Unternehmen die Sie anbieten, noch für die Unternehmen die Sie einkaufen.

Wer die Nutzung von Social Media erfolgreich in (s)einem Unternehmen – im besten Fall über die gesamte Wertschöpfungskette – implementieren will, braucht primär keine Tools. Sondern erst einmal eine solide Beratung. Dann eine solide Strategie. Und am Ende das passende Tool.