We Are Social’s Tuesday Tune-Up #30

Mashup
florian.wimmer

Das Social Web gegen Joseph Kony

Mehr als 75 Millionen Likes für ein YouTube Video – eine beachtliche Zahl, vor allem, da es sich hier nicht um eine mit Werbedruck gepushte Markenbotschaft handelt. Außerdem ist das Video mit fast 30 Minuten eigentlich viel zu lang für ein virales Video. Worum handelt es sich also? Um einen Film, den die Charity-Organisation Invisible Children ins Netz gestellt hat, um auf den Bürgerkrieg in Uganda aufmerksam zu machen. Das Video ging bereits durch alle Medien, dabei ist es gerade mal etwas über eine Woche alt.

Inzwischen springen auch Stars und Politiker auf den Zug auf, so haben Rihanna und Angelina Jolie beispielsweise auf Twitter und in Interviews sich zur Kampagne bekannt. Und auch die deutsche Bundesregierung hat sich dazu auf Twitter geäußert.

Grundsätzlich könnte man nun sagen: Eine gute Sache, wenn sich Menschen im Social Web zusammentun, um ihr Engagement gegen schreckliche Verbrechen zu zeigen. Aber es gibt auch Kritik an der Aktion, beispielsweise in der Onlineausgabe der Süddeutschen Zeitung, die anmahnt, dass hier ganz klar ein Militäreinsatz mit Unterstützung der USA durchgeführt werden soll, um Kony hinter Gitter zu bringen und vor zukünftigen Projekten zur Unterstützung anderer Militäreinsätze warnt. Die Hilfsorganisation hat mit einer Unterseite auf ihrer Homepage auf die Kritik reagiert.

Wie auch immer man zu der Aktion steht: Ein Erfolg ist sie allemal. In Form von Spenden dürfte es sich längst gelohnt haben und auch die Aufmerksamkeit für das Thema ist aktuell riesig. Die Unterstützer-Kits auf der Website sind übrigens dermaßen restlos ausverkauft, dass nicht einmal mehr Bestellungen angenommen werden und bestehende Bestellungen mit langen Wartezeiten verknüpft sind.

Yahoo verklagt Facebook

Lange haben die beiden Firmen gut zusammengearbeitet, nun geht es vor Gericht: Yahoo verklagt Facebook, und das kurz vor dem Börsengang des Sozialen Netzwerks. Der Grund: Yahoo sieht Patentverletzungen durch Facebook bei mehreren Such- und Datenschutztechnologien.

Schon einmal hatte Yahoo einen seiner Mitbewerber mit dieser Strategie geärgert: Auch Google erhielt kurz vor dem Börsengang Post von Yahoos Anwälten. Mehrere hundert Millionen Dollar erstritt sich Yahoo damals, bei Facebook könnte es noch mehr sein.

„Sankt Onlein“: Jetzt auch ein österreichisches Social Network

Hübsch gestaltet, ambitioniert und mit eigener Onlinezeitung: „Sankt Onlein“ nennt sich die neue, regionale Alternative zu Facebook für alle, die in Österreich wohnen. Natürlich gibt es dabei den lokalen Kolorit, mit dem man vielleicht wirklich beim einen oder anderen Österreicher punkten kann: Die Kontaktliste heit „Meine Leut“, Mädchen heißen „Madln“ und Jungs „Buam“. Außerdem setzt das Netzwerk auf ein Rollensystem, dass es ermöglicht, dass Bekannte weniger vom eigenen Profil sehen, als enge Freunde. Über einen digitalen Shopping-Marktplatz soll demnächst sogar Geld verdient werden.

Mal schauen, ob viele Österreich bald von Facebook nach „Sankt Onlein“ ziehen. 11.000 Nutzer hat das Netzwerk schon, bis Jahresende sollen es 100.000 sein.

Facebook schaltet Gowalla ab

Der Ortungsdienst Gowalla, den Facebook erst im Dezember gekauft hatte, wurde nun abgeschaltet. Die gute Nachricht dabei ist, dass Facebook das Wissen von Gowalla nun für seine Facebook Orte-Funktion nutzt und diese weiter ausbaut.

Außerdem soll Facebook-Orte zukünftig auch wesentlich mehr Möglichkeiten für Entwickler bieten.

Facebook und Twitter wachsen in den USA schwächer

Während alle Welt von Facebook spricht tritt vor allem in den USA langsam eine Sättigung ein – eigentlich kein Wunder, bei fast 133 Millionen Nutzern in den Staaten. Laut einer Prognose von emarketer.com wird das Wachstum 2014 nur noch 3,6 Prozent betragen, im letzten Jahr waren es noch 13,4%.

Twitter hingegen wächst in den USA voraussichtlich auch weiterhin zweistellig: 14% Wachstum werden es selbst 2014 noch sein, was aber auch an der geringeren Größe von Twitter liegt.

Spione auf Facebook: Falsches Profil eines NATO-Generals

Nach Polizeiarbeit auf Facebook werden nun auch die Geheimdienste aktiv: NATO-General James Stavridis hatte plötzlich ein Profil auf Facebook, und das, obwohl er sich selbst gar nicht angemeldet hatte. Unbekannte Spione hatten ein Profil angelegt und prompt Freundschaftsanfragen an andere Offiziere und Beamte versendet. Viele nahmen an und gaben damit persönliche Daten preis. Laut einem NATO-Sprecher gab es sogar Profile für mehrere hochrangige NATO-Offiziere, die inzwischen wieder gelöscht wurden.

Seltsames auf YouTube: Arnold Schwarzenegger im Batman-Musical

Erfolgreiche Filme werden ja gerne mal auf die Musicalbühne verlängert. Dabei hilft es natürlich auch, wenn man gesanglich begabte Hauptdarsteller hat. Arnold Schwarzenegger würde man ja eher nicht als Gesangstalent bezeichnen, trotzdem darf er sich in dieser satirischen Version von „Batman und Robin“ mal an einer musikalischen Darstellung der Geschehnisse versuchen. Viel Spaß.