We Are Social’s Tuesday Tune-Up #37

Mashup
florian.wimmer

Corporate-Blog oder Facebook-Page?

Mit der steigenden Relevanz von Social Media für Unternehmen ersetzen diese ihre Blogs immer häufiger durch wendigere Instrumente wie Facebook-Pages, Twitter-Accounts oder Tumblr, in der Hoffnung Zeit und Ressourcen zu sparen.

Eine Befragung der University of Massachusetts Dartmouth  hat ergeben, dass der Prozentsatz der Unternehmen, die weiterhin Blogs betreiben von 50 Prozent in 2010 auf 37 Prozent in 2011 gesunken ist.

Der Trend soll einem generellen niedrigeren Interesse am bloggen geschuldet sein. Oftmals unterschätzen die Unternehmen auch den Aufwand, der mit einem Blog verbunden ist. Um dennoch dort vertreten zu sein, wo auch die Kunden zu finden sind, wird auf Social Media zurückgegriffen. Dabei wird vergessen, dass Unternehmensblogs durchaus dazu dienen können, eine Expertenrolle zu erfüllen und das Unternehmensprofil in der öffentlichen Wahrnehmung zu schärfen.

Dove Makeover gegen Feel Bad Ads

Seit geraumer Zeit setzt Dove auf ein Markenimage nah an der Kundin und der Normal- statt Irrealfigur – auch in den Social Media. Dort lauerte bisher Werbung, die den inneren Schweinehund der Frauen adressiert und ihr Selbstwertgefühl in Gefahr bringt. Dieser stülpt Dove nun eine Selbstakzeptanz-  und Wertschätzungs-Botschaft über. Die Nutzerinnen können ihre eigene Werbung schreiben  bzw. in den Anwendungen von Dove auswählen und an andere verschicken.

Mit dem Dove Ad Makeover werden die Feel Bad Ads zwar nicht eliminiert , die Dove-Anzeigen gleichen sie aber aus  und die Frauen können sich auch im Social Network wieder schön fühlen. Während Dove (ganz nebenbei) Werbung macht.

Zuckerberg produziert Viddy-Video

Vergangene Woche haben wir die Frage aufgegriffen, welche Video-Apps Chancen haben, World’s Next Instagram zu werden. Favoriten waren Viddy und Socialcam. Diese Woche kann eine sich über prominente Unterstützung freuen. Mark Zuckerberg ist Viddy beigetreten. In dem 15Sekünder „Baby Beast“ zeigt er, wie sein Hund versucht irgendeinen Gegenstand vom Boden zu lösen. Nach dem Instagramkauf steht die Frage der Absicht hinter Zuckerbergs Engagement im Raum. Kein Wunder, dass sich in den Kommentaren Aufrufe zur nächsten Übernahme finden.

„Just go ahead and purchase Viddy for $1 Billion Dollars before Twitter or Google snaps them up! Anyways, that’s my suggestion.“

Über 214 Nutzer kommentierten das Video bereits, 1739  gefällt das mäßig spannende Zuckerberg-Video. Für das nächste Video empfehlen wir Katzencontent ;-).

The Fancy oder Pinterest

Weiter auf der Suche nach dem Next Big Thing im Web wird The Fancy in die Waagschale geworfen. Immerhin hat das Netzwerk (je nach Quelle) schon 250.000 bis 500.000 Nutzer auf seiner Seite ansammeln können.

Ähnlich wie bei dem Mitbewerber Pinterest  können die Nutzer bookmarken, was ihnen gefällt. Mit dem Unterschied, dass Fancy kommerzieller ausgelegt ist. Die Seite wirkt wie eine gutbebilderte Wunschliste. Ziel der Plattform ist, sich im E-Commerce zu etablieren, sodass von der Entdeckung des Produkts bis zur Zahlungsbestätigung alles über The Fancy abgewickelt wird.

Während die Nutzer auf Pinterest überwiegend weiblich sind und bevorzugt Baby-, Essens- und niedlicher Tiercontent gepinnt wird, ist The Fancy bisher unisex und zeigt Design, Kunst, Gadgets, Architektur und Mode. Die Infografik von SearchEnabler stellt die beiden Plattformen gegenüber.

Lebensretter Facebook?

Immer wieder tauchen in den Medien Meldungen auf, dass Social Media ein Leben gerettet hat.

Facebook will die Lebensretter-Funktion nun scheinbar aufgreifen: Mark Zuckerberg wird am heutigen Dienstag in ABC’S Good Morning America Show erwartet, in der er ein Feature, das „Leben retten könnte“ präsentieren soll. Von offizieller Seite wurde noch nichts bestätigt, aber bereits im vergangenen Jahr hat Facebook das Programm „Lifeline“ eingeführt, mit dem Freunde Facebook kontaktieren können, wenn im Bekanntenkreis Selbstmordgedanken geäußert werden. Facebook antwortet dann indem sie dem Informanten die Nummer einer Hotline oder den Link zu einem Chat zukommen lassen, über die sie Hilfe bekommen.

Share Button auf Google+

Die Veränderungen auf Google+ sind vorerst noch nicht beendet.

Neben der Vorstellung der Dropbox-Konkurrenz Google Drive stellt der Internetriese nun den Share-Button auf Google+ vor. Damit wird stärker getrennt zwischen Content der gefällt und Content der geteilt wird. Obwohl das Teilen von Inhalten über die +1 Funktion bereits gegeben war, implizierte diese immer eine Zustimmung des Nutzers. Der Share-Button ermöglicht es jetzt, auf Dinge zu verweisen, die nicht zwangsläufig für gut befunden werden.

Kony-Buschbrand resultiert in Strohfeuer

Die “Kony 2012” Kampagne war Mitte März ein Riesenerfolg. Unglaubliche 88.931.576 Klicks bis heute machten das Youtube-Video zu einem viralen Erfolg, der seinesgleichen sucht. Im Video wurde zum offiziellen Kony Day am 20. April aufgerufen. Die virtuelle Energie, die im Web entstand scheint aber vorher schon verpufft zu sein. Mit 90.000 Nennungen am Kony Day bleibt das Engagement deutlich hinter den 580.000 zurück, die in der Hochphase am 7. März erreicht wurden. Das Abflachen des Interesses zeigt, dass der Hype nicht in gleichem Maße in tatsächlichem politischen Engagement gebunden werden konnte.

Hohe Engagement Raten bei weniger Fans

Eine aktuelle Studie von Socialbakers zeigt, dass Fanpages von Gütern für den täglichen Bedarf zwar die meisten Fans haben, die Automobilbranche insgesamt aber die höchsten Engagement Raten generiert. Gleichzeitig bedeuten hohe Fanzahlen nicht automatisch hohe Engagement Raten.

Coca-Cola ist mit 41 Millionen Fans unbezwungene Nummer eins, sowohl unter den FMCGs (Fast Moving Consumer Goods), als auch unter den Marken insgesamt, was die Fanzahlen auf Facebook angeht. Trotzdem bleibt der Getränkehersteller hinter der Modemarke Viktor & Rolf zurück, wenn es um das Engagement der Fans geht. Mit vergleichsweise geringeren 32.000 Fans erreichen sie die höchste Engagement Rate unter den FMCGs. Die Marke mit der stärksten Engagement Rate generell kommt mit Renault aus der Automobilbranche. Auch hier greift das gleiche Phänomen. Obwohl Renaults Elektrofahrzeuge auf Facebook nur knapp 15.000 Fans zählen, erzielt die Seite prozentual gesehen mehr Engagement durch ihre Nutzer als die größte Facebookseite aus dem Automobilbereich – BMW mit 9.5 Millionen Fans.

Wie erreichen Marken mehr Reaktionen aus einer kleineren Gruppe von Fans? Abwechslungsreicher Content ist sicher ebensowichtig, wie die Einbindung verschiedener Medien wie Fotos und Videos. Engagement Posts, die die Fans mit einfachen Call-to-Actions dazu einladen, zu liken oder einen Beitrag zu teilen, stärken die Seite und deren Bekanntheit ebenfalls.