We Are Social’s Tuesday Tune-Up #38
Twitter auf Wachstumskurs
Auch wenn der Deutsche Otto Normal Twitter gar nicht oder nur selten nutzt, wächst die Plattform auch hierzulande. Obwohl das Wachstum weniger explosionsartig, sondern eher bescheiden verläuft: die 4 Millionen Nutzer-Marke zu knacken muss dem Mikroblogging-Dienst erst einmal nachgemacht werden. Die 7,1 Prozent der deutschen Onliner, die Twitter besuchen, sind vorzugsweise Social Media Nerds oder Leute die “was-mit-Medien” machen.
Twitter ist in Deutschland nicht wirklich ein Traffic-Bringer, eignet sich aber bestens für Informationen über neuste Trends und Artikel. Außerdem lässt sich unter Gleichgesinnten das eigene Netzwerk pflegen und erweitern.
Im weltweiten Ländervergleich bleibt Deutschland abgeschlagen hinter Südkorea, Russland und Indien zurück. Auch im französischen Nachbarland wird mehr gezwitschert. Den weltweiten Durchschnitt treibt die Niederlande als absolute Nummer eins was Twittern angeht ordentlich in die Höhe.
Horst 2.0 feiert Facebook-Party
Die Gästeliste ist seit vier Tagen dicht. In wenigen Stunden wird der Sturm auf das P1 erwartet. Geladen hat Horst Seehofer zu der Feier, die gerne als erste Facebook-Party eines deutschen Spitzenpolitikers bezeichnet wird. Ziel des CSU-Chefs ist, dass „man sich mal kennenlernt“.
Dabei fährt er offensichtlich einen anderen Kurs als Parteifreundin Ilse Aigner die sich weder für Facebooks Timeline noch für die Gesichtserkennung begeistern konnte. Die Verbraucherministerin will die jungen Facebook-Nutzer schützen, der Horst 2.0 (oder auch “Vollhorst 2.0”, wie es mittlerweile in einzelnen Tweets heißt) feiert lieber mit ihnen.
Drinnen im Club ist, wer Seehofers Fanpage geliked hat und der Einladung gefolgt ist. Über 2500 Partywillige sollen zusammengekommen sein. Sollten alle kommen, dürfte wohl ein Platzproblem entstehen. Auf jeden Fall dabei ist die bayerische JU-Chefin Katrin Albsteiger, die im Vorfeld über YouTube die Werbetrommel für den Event gerührt hat.
Ansonsten darf auch weniger CDU/CSU affines Publikum erwartet werden. Bei der CSU hofft man sicher, dass der Anti-Flashmob ausbleibt, Seehofer mit seiner Facebook-Aktion keinen Imageschaden verbuchen muss und sein Ziel erreicht, junge Wähler anzusprechen.
Facebook auf Roadshow
Die Adiletten sind zuhause geblieben. Mark Zuckerberg ist auf Investorensuche. Dennoch leger in Kapuzenpulli, Jeans und Sneaker mischt sich der Facebook-Chef unter die Broker und Banker an der Wall Street, um in der heißen Phase vor dem Börsengang die Anleger vom Kauf der nicht unbedingt billigen Aktie zu überzeugen. Angetreten zur „Roadshow“ ist die gesamte Führungsmannschaft: Zuckerberg, Ebersman und Sandberg.
Erwartet wird, dass sich die Anleger um die Aktien reißen werden, trotz der Zweifel, die immer wieder geäußert werden. Fest steht jetzt schon: Die Facebook-Eigentümer werden mit dem Börsengang ordentlich Kasse machen. Am 18. Mai ist es soweit, bis dahin muss Facebook noch den endgültigen Ausgabekurs der Aktie festlegen.
Offensichtlicher Erfolg für Facebook Mobile
Facebook hat mittlerweile über 488 Millionen Mobile User. Keine andere App in der Welt kann vergleichbare Zahlen aufweisen. 54 Prozent aller Facebook Nutzer besuchen die Social Media Plattform auch über Smartphones, iPads oder Feature Phones. Südafrika, Nigeria und Japan können das noch toppen und sind mit 70-80 Prozent wahre Facebook Mobile Länder. Deutschland zählt immerhin zu den Top 10 was die Nutzerzahlen mit Mobilgeräten angeht.
Das twitterte die Netzgemeinde auf der re:publica
Die re:publica 2012 ist gelaufen. Blogger, digitale Bohemiens, Influencer, Journalisten, Kreative usw. sind zurück in ihren Heimathäfen, an den Berliner Schreibtischen oder wieder wo anders unterwegs. Auch We Are Social hatte sich unter die Leute gemischt und die Eindrücke schon an anderer Stelle in diesem Blog weitergegeben. Diese Infografik von BuzzRank fasst das Engagement, dass die Konferenz im Netz erzeugt hat, noch mal anschaulich zusammen. Die Auswertungen berücksichtigen vorzugsweise Twitter, weil auf Facebook und Google+ vergleichsweise wenig los war.
Telekom hilft
Zwei Jahre ist es her, dass die Telekom den Kundendialog über soziale Medien gestartet hat. Das Angebot soll nun weiter ausgebaut werden, wie Vertreter des Unternehmens auf der re:publica verkündeten. Wer sich informieren möchte, was sich hinter der „Telekom-hilft-Feedback-Community“ versteckt, kann sich für den „Closed Beta Test“ anmelden.
Apps für Effizienz in Unternehmen
Eine Untersuchung der Universität St. Gallen unter Beteiligung der Telekom kommt zu dem Schluss, dass die Zufriedenheit mit mobilen Geräten im Arbeitsalltag sehr hoch ist. Ganze 82 Prozent sind der Meinung, dass Apps die Effizienz in ihren Unternehmen steigern. Geliefert werden die App-Lösungen zur Arbeitserleichterung allerdings überwiegend von externen Dienstleistern – nur in 42 Prozent der Fälle kommen firmeneigene App-Lösungen zum Einsatz.
Auf der Sonnenseite
Wir haben unser sonniges Plätzchen schon gefunden. Wer noch immer durch schattige Häuserschluchten wandelt, kann schauen, ob ihm die Bright Light App von Ray Ban nicht einen Platz an der Sonne weisen kann.
Zum Abschluss: Geschlechtergleichheit mal anders
Male, Females, Shemales, Ladymen,… Verwirrung und verschwimmende Grenzen im Kampf der Geschlechter sind heute an der Tagesordnung. Gut, dass es die Medien gibt: Jacob aus Crazy, Stupid, Love sieht den Krieg beendet und die Männer als Gewinner an – datiert auf den Moment, in dem die Frauen Polestangen zu Fitnesszwecken entdeckten:
„The war between the sexes is over. We won the second women started doing pole dancing for exercise.“ (Jacob Palmer)
Dass die Grenzen noch lange nicht ausgetestet sind und die Frage, wer was besser kann weiter diskutiert werden muss, zeigen die emanzipiertesten unter den Hollywoodbeauties. Wenn selbst die Stadtmänner zum ruralen Outfit greifen, wollen auch die Frauen mitmischen. David Beckham hat ihnen die Ohrringe genommen – aber die Zeiten der Metrosexualität sind vorbei. Männlichkeit ist Mode, man trägt Bart, ab jetzt für alle. Die Social Media Herrschaft der Katzen sehen wir trotz der beeindruckenden Bilder nicht in Gefahr.