We Are Social’s Tuesday Tune-Up #41
Facebooks Pläne nach dem Börsengang – Handy und Browser?
Nachdem Facebooks Börsengang letzte Woche eher mäßig verlief und nun sogar andere Unternehmen, wie der Chemiekonzern Evonik, sich angesichts des Beispiels eher zurückhalten, scheinen Mark Zuckerberg und seine Führungsriege sich die Kauflaune nicht verderben zu lassen: Am Wochenende gab es erste Gerüchte, das Facebook in den Handymarkt einsteigen möchte. Angeblich hat das blaue f schon mehr als ein halbes Dutzend mobile-Experten von Apple abgeworben. Klingt ja erst mal verlockend, denn von einem Facebook-Handy könnte man sicher eine umfassende Integration des Social-Networks erwarten.
Ein weiteres Gerücht, nämlich dass Facebook bei seinem Einstieg in den Handymarkt auf das Betriebssystem Windows Mobile setzen könnte, kommt sicher nicht von ungefähr: Einerseits wurde das Betriebssystem schon des Öfteren für die gelungene Integration von Social Networks gelobt, andererseits war Microsoft schon lange vor dem Börsengang ein großer Anteilseigner von Facebook. Ob das Facebook-Handy nun tatsächlich 2013 erscheint, ob es tatsächlich von HTC entwickelt wird oder ob Facebook nicht vielleicht doch ein ganz eigenens Betriebssystem entwickelt, wie es schon mal vor zwei Jahren hieß – die Zeit wird es zeigen.
Neben den Handygerüchten scheint Facebook auch noch ein weiteres Projekt starten zu wollen: Den Facebook Browser. Dabei scheint es Mark Zuckerberg auf Opera abgesehen zu haben: Nach Übernahmegerüchten machte die Aktie von Opera Software ASA den stärksten Kurssprung, seit das Unternehmen an der Börse ist. Analysten zufolge könnte der Kaufpreis dabei über 1,2 Milliarden US-Dollar liegen und damit den bisher teuersten Einkauf von Facebook, die Fotoapp Instagram, noch übertreffen. Der hohe Kaufpreis kommt wohl unter Anderem dadurch zustande, dass sich auch Google für Opera interessiert.
Mit Pipe Daten direkt auf Facebook austauschen
Clouds sind manchen nicht geheuer, vor Allem die Tatsache, dass gesharte Daten irgendwo im Netz rumwabern könnten. Das Berliner Start-Up Pipe hat sich zur Aufgabe gemacht, ein sicheres Datensharing-Tool zu entwickeln, das kinderleicht zu nutzen und sicher ist. Im Prinzip funktioniert das Ganze so ähnlich wie File-sharing bei Skype, nur diesmal auf Facebook als App. Bedingung ist, dass man mit der Person, mit der man etwas sharen will befreundet ist und gleichzeitig im Chat ist. Des weiteren können auch nur Dateien geteilt werden, die 1GB nicht überschreiten.
Das Layout und das Pipe-Motiv sind kein Zufall und der Videospieleheld Mario lässt grüßen. Gründer Simon Hossel verrät:
“Mario springt in ein Rohr und kommt aus einem anderen wieder raus. Das ist auch alles, was man über Pipe wissen muss, denn so funktioniert es.”
Die App wird in ein paar Tagen live gehen, und soll nach Meinung mancher das File-Sharing Business revolutionieren. Interessanterweise hat Facebook im Februar ein anderes kleines Startup namens ’Caffeinated Mind’, welches sich auf in-browser file transfer spezialisierte, gekauft. Man fragt sich also, wann oder ob auch Pipe irgendwann von Facebook geschluckt wird.
Protest gegen Religionspolizei auf YouTube
Für Europäer eigentlich fast unvorstellbar: Eine Frau wird in einem Einkaufszentrum aufgefordert, das Gebäude zu verlassen, weil sie sich die Fingernägel lackiert hat.
In Saudi-Arabien jedoch achtet die Religionspolizei darauf, dass Frauen sich in der Öffentlichkeit nicht unterhalten, dass sie korrekt verhüllt sind oder dass die Damen nicht Auto fahren. Eine Frau hat sich nun dagegen aufgelehnt und ein Gespräch, in dem sie eben aufgefordert wurde, ein Einkaufszentrum zu verlassen, weil sie bunte Fingernägel hatte, gefilmt und auf YouTube gestellt. Die Netzgemeinde reagierte allerdings überwiegend mit Beschimpfungen der Frau als “Hure” oder “Schlampe”. Inzwischen hat das Video mehr als 700.000 Aufrufe und die Kommentarfunktion wurde eingeschränkt.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=OpUUOYRLW3k
Seit Januar gibt es einen liberaleren Chef der Religionspolizei, der zahlreiche Reformen eingeführt hat. Wohl auch deshalb traute sich die mutige Frau, das Video zu veröffentlichen. Bleibt zu hoffen, dass soziale Netzwerke ähnlich wie beim Arabischen Frühling auch den arabischen Frauen zu mehr Rechten verhelfen können.
Direkte Anzeige der Reichweite – Neues Facebook-Feature für Pages
Einen Post auf Facebook anklicken und gleich sehen, wieviel Prozent der Fans den Artikel bisher gesehen haben – klingt wie der Traum eines jeden Seiten-Admins. Facebook macht diesen Traum nun wahr: Wie immer funktioniert das Feature zwar erst bei einigen wenigen Admins, aber nach und nach werden immer mehr Administratoren direkt sehen können, welcher Anteil ihrer Nutzer einen Post tatsächlich zu Gesicht bekommen hat.
Über den Edge-Rank wählt Facebook nach einigen Kritierien aus, welche Post beim Nutzer im Newsfeed, der Startseite von Facebook, angezeigt werden. Laut Aussage von Facebook vom Februar erreichen Seiten durchschnittlich nur 16% ihrer Fans. Das können Admins nun ganz leicht nachprüfen und gegebenenfalls die Posts optimieren. Uns gefällt das, Facebook.
Kylie – jetzt auch Twitter-Königin
Die Frau hat es längst geschafft – Kylie Minogue, die weltweit über 60 Millionen Platten verkauft hat, konnte vergangene Woche eine weitere Bestleistung für sich beanspruchen: Mit dem Hashtag #KylieTimebomb schaffte es ihr Marketing-Team in nur 45 Minuten 25.000 Tweets von Fans verschicken zu lassen. Die Fans waren dazu aufgefordert worden, zum 25-jährigen Bühnenjubiläum der Sängerin Tweets mit dem Hashtag des neuen Songs zu versehen, um diesen ’freizuschalten’. Die angestrebte Zahl der Tweets war wohl schneller erreicht, als man sich das hätte vorstellen können und die Fans kamen in den Genuss der neuen Single auf Kylies Website. Außerdem kann man sich das neue Video zu “Timebomb“ personalisiert auf Facebook ansehen. Das heißt, dass Facebook-Freund selektiert werden können, um dann in den getönten Gläsern von Kylies Sonnenbrille im Song aufzutauchen.