We Are Social’s Tuesday Tune-Up #42

Mashup
florian.wimmer

3, 2, 1… EM

Am Freitag geht’s endlich los mit der UEFA EURO 2012. Über Facebook ist man nah dran an den deutschen Spielern und kann deren EM-Erlebnisse in den Nachbarländern verfolgen. Alle Nationalspieler haben eine Seite in Zuckerbergs Netzwerk. Und die Auftritte der Spieler sind sehr beliebt.

Ganz vorne liegt Mesut Özil mit fünf Millionen Fans. Ansonsten wortkarg, postet der Spieler hier sogar in mehreren Sprachen. Thomas Müller unterhält seine eine Millionen Anhänger vorzugsweise mit Texten über die eigene Gemütslage, Lukas Podolski lässt lieber Handy-Fotos sprechen. So professionell die Seiten der Stars gestaltet sind, spricht einiges dafür, dass zumindest nicht jeder Text von den Stars höchstpersönlich verfasst wird. Nur Mario Götze tanzt ein wenig aus der Reihe. Da seine Postings nicht immer fehlerfrei sind, was Groß- und Kleinschreibung angeht, setzt der Youngster seine Nachrichten wohl eigenständig und spontan ab.

Keine deutschen Marken unter den 100 erfolgreichsten Social Brands?

Zum zweiten Mal hat Headstream eine Liste der 100 erfolgreichsten Marken in Social Media veröffentlicht. Gewinner ist Innocent, die britische Smoothie-Marke, die mittlerweile zu Coca-Cola gehört. Vergangenes Jahr belegte Computerhersteller Dell den ersten Platz, baute dieses Jahr im Ranking jedoch deutlich ab und kam nur noch auf Platz 59.

In der Automobil-Branche hat Ford auf Platz 24 die Nase vorne. Im Handel führt ASOS die Liste an, im Technologie-Sektor der Gerätehersteller HTC. Die Ellen DeGeneres Show schnappt sich die Pole-Position bei den aktivsten Medienangeboten. Deutsche Marken sind nicht dabei, was verwunderlich ist, sind doch große deutsche Marken wie adidas, BMW oder Mercedes ebenfalls erfolgreich in Social Media vertreten. Einzig der österreichische Getränkehersteller Red Bull ist in der Liste zu finden.

Lead Digital spricht daher von einer Blamage für deutsche Marken. Sieht man sich allerdings die Methodik der Untersuchung an, wird schnell klar, warum deutsche Marken hier so wenig auftauchen: Via Crowdsourcing über den Twitter-Hashtag #socialbrands100 wurden die potenziellen Kandidaten ermittelt. Untersucht wurden nur englischsprachige Tweets, was die Dominanz britischer und amerikanischer Marken erklären dürfte.

Eine Blamage ist es also eher für die Urheber der Studie, die allenfalls eine Übersicht über die englischsprachige Welt erstellt haben. Von Seiten der Urheber der Studie wird bestätigt, dass die Auswahlmethode zwar Stärken aber auch ihre Schwächen habe. Es wurde angekündigt, das Untersuchungsdesign noch verbessern zu wollen.

Foursquare Update

Wer Foursquare auf Twitter folgt, stieß vergangene Woche immer wieder auf Hinweise des Netzwerkes, dass in Kürze ein Relaunch ansteht.
Mit den Hashtag #allnew4sq versehen, verkündete Foursquare verbunden mit ersten Bildern wie das Design künftig aussehen wird. Zum Beispiel in folgendem Tweet:

Where’s the party at? See who’s nearby with the #allnew4sq – coming this Thursday! http://bit.ly/KFfLWo

Obwohl Foursquare mit 2 Milliarden Check-ins und über 20 Millionen Nutzern als das erfolgreichste Netzwerk gilt, über das die User ihre Standorte angeben, unterscheidet sich die Funktionalität von Foursquare für seine Nutzer von dem ursprünglichen Gedanken, den die Gründer mit dem Netzwerk im Sinn hatten. Ziel war es, dass Nutzer ihre Standorte publik machen, indem sie dort einchecken. Es zeigte sich, dass die App zwar rege genutzt wurde, aber die Motivation der Nutzer viel weniger war, selbst zu verkünden, wo sie sich gerade befinden: Die User wollten vielmehr nachzuschauen, wo sich Freunde und Bekannte gerade befinden, Informationen über unbekannte Orte abzufragen oder das Netzwerk als Empfehlungsdienst nutzen. Nach der ersten Hochphase über die Neuartigkeit von Foursquare wurden die check-ins weniger.

Die Neuerung von Foursquare scheint den Erfahrungen und den Erkenntnissen, die man über die Nutzer sammelte jetzt Rechnung zu tragen: Foursquare entwickelt sich in die Richtung einer Recommendation Engine, die dem Nutzer neue Entdeckungen vor Augen führt, wodurch eine deutlichere Nähe zu dem Internetdienst Yelp gegeben ist, das seinerseits check-ins in sein Angebot integrierte. Bleibt nur auf den Relaunch zu warten, der diesen Donnerstag ansteht und zeigen wird, wie Foursquare die Neupositionierung umsetzt.

Pinterest fördert E-Commerce

Empfehlungen aus dem eigenen Netzwerk haben Einfluss auf die Produktwahl von Konsumenten, soviel ist bekannt. Visueller Content scheint bei der digitalen Mundpropaganda offensichtlich besonders erfolgreich zu sein. Pinterest, mittlerweile das drittbeliebteste soziale Netzwerk der Welt, übernimmt den Lead im E-Commerce Bereich und kann doppelt so häufig Nutzer zu Produktkäufen anregen wie Facebook. Die Infographik von whype verdeutlicht den Einfluss von Pinterest im E-Commerce.

Blogger-Solidarität und Rechtsstreit um Verlinkung auf YouTube-Videos

Der Blogger Markus Kompa war sich keiner Schuld bewusst, als er einen kritischen YouTube-Link über den bayerischen Arzt Nikolaus Klehr und dessen Krebs-Heilmethoden auf seinen Blog einbettete.

Der Arzt jedoch sieht durch den „Wiso“-Beitrag, aus dem das YouTube-Video stammt, seine Persönlichkeitsrechte verletzt, weshalb erst eine Abmahnung und dann eine einstweilige Verfügung plus Anwaltskostenrechnung für Markus Kompa folgten. Der Blogger klagt gegen die Abmahnung und verliert. Persönlichkeitsschutz kommt vor Meinungsfreiheit. Mit dem Urteil will sich Markus Kompa nicht zufrieden geben und erfährt tatkräftige Unterstützung von der Netzgemeinde. In nur wenigen Stunden wurden über 30.000 Euro gespendet um Markus Kompa in seinem Berufungsverfahren zu unterstützen. Es ist sicher ein wichtiges Urteil, das nun in der Berufung gefällt wird mit Einfluss für die gesamte Social Media Gemeinde in Deutschland. Wir sind gespannt.

Facebook-Demokratie und neue Admin Roles

Nachdem die Ankündigung über eine Neuerung der Datenverwendungsrichtlinie für Proteste von Nutzern sorgte, hat Facebook sich nun entschieden, seine rund 900 Millionen Mitglieder dazu aufzurufen über die Datenverwendungsrichtlinie und die Erklärung der Rechte und Pflichten abzustimmen. Mindestens 30 Prozent der Nutzer müssen teilnehmen, dass das Ergebnis gültig ist. Seit Freitag läuft die Abstimmung, ob die neue Fassung angenommen wird oder es bei der alten bleibt. Noch bis 8. Juni können die Facebook Nutzer ihre Stimme abgeben. Allerdings gibt es kritische Stimmen, die meinen, dass den Nutzern damit eine Wahlmöglichkeit nur vorgegauckelt wird.

Nicht nur in der Frage der Datenverwendung geht Facebook zumindest einen Schritt auf seine Nutzer zu. Mit der Einführung neuer Admin Roles für Fanseiten bietet das Netzwerk Page Admins neue Möglichkeiten, ihre Seiten zu organisieren. Damit können Aufgaben klarer abgegrenzt und Zugriffsrechte besser definiert werden, wie die Grafik von Socialbakers veranschaulicht.

Weitere einschneidende Änderungen hat das Netzwerk vor kurzem bekannt gegeben und auch schon umgesetzt: Seitenadministratoren können nun Posts vorplanen – ein Feature, das bisher nur externe Tools anboten und das von Facebook mit einer niedrigeren Platzierung im Edge-Rank “bestraft” wurde. Damit ist es nun dank der direkt eingebauten Funktion vorbei, so dass Seitenadmins nicht mehr jeden Post von Hand starten müssen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ersten Erfahrung nach funktioniert der Service zuverlässig.

Außerdem plant Facebook offensichtlich auch, unterschiedliche Länderversionen von Pages zuzulassen. Eine gute Woche also für Facebook Pageadministratoren.

Zum Abschluss: Obama singt „Call Me Maybe“

„Call Me Maybe“ ist der Song im Netz der, immer wieder befeuert durch neue virale Clips, scheinbar nie auszusterben droht. Durch ein Mashup verschiedener Obama Videos ist der Präsident nun das neueste Mitglied unter den „Call Me Maybe“-Sängern, die den Trend weitertragen.