We Are Social’s Tuesday Tune-up #66

Mashup
dorothee.biedermann

Reichweite für Facebook Pages nimmt weiter ab

Es wurde in letzter Zeit viel geschrieben und gesprochen über den rasanten Verlust der Reichweite für Facebook Pages. Unglücklicherweise hat sich daran in den vergangenen Monaten nichts geändert. Neue Daten von We Are Social und Socialbakers zeigen, dass die Veränderung des EdgeRank Algorithmus für Pages bis zu 40 Prozent niedrigere Reichweiten bedeuten, egal wie groß deren Community ist.

 Facebook hat vehement verneint, dass der Reach weiter sinkt und meint:

all depends on what set of pages you’re looking at and how many pages you’re looking at. We’re looking at all the Pages. The median reach did not decrease.

Trotzdem hat eine Studie der Group M, die auf Ad Age veröffentlicht wurde, die gleichen Beobachtungen gemacht wie wir und Socialbakers: Das organische Wachstum ist um 40 Prozent gesunken, das Engagement ist leicht gestiegen und der einzige Weg, die bisherige Sichtbarkeit zurück zu gewinnen führt über Werbung.

Reichweite entscheidet sich in den ersten 30 Minuten

Die Reichweite, die ein Posting von Unternehmen auf Facebook erzielt, entscheidet sich in den ersten 30 Minuten, nachdem dieses veröffentlicht wurde. Neben guten Inhalten muss deshalb auch das richtige Timing berücksichtigt werden – gerade angesichts der thematisierten Reichweitenkürzungen. Noch aussagekräftiger sind laut Socialbakers sogar die ersten zehn Minuten, da in diesem Zeitfenster ein Drittel der Reichweite erzielt wird.

 

Wie ist das bei Tweets? SEOMoz entdeckte, dass die Hälfte der Retweets innerhalb von 18 Minuten auftauchen, nachdem der Original-Tweet abgesetzt wurde.

Im Fall von Twitter müssen allerdings noch weitere Variablen berücksichtigt werden: Mehr Follower bedeuten meistens eine längere Halbwertszeit für Tweets, häufiger getzwitschert bedeutet meist eine geringere Lebensdauer für die einzelnen Kurznachrichten. Retweets dürften zwangsläufig nicht der beste Indikator für Engagement sein. Wie eine Studie vor Kurzem herausfand, werden Tweets mit Links teilweise häufiger geretweetet als der Link überhaupt geklickt wird, was bedeutet, dass viele Menschen Tweets weiterleiten ohne den Inhalt gelesen zu haben.

Gibt es dennoch Themen die größeres Engagement hervorrufen? Bit.ly, der Kurz-URL-Dienst hat herausgefunden, dass die meisten Themen eine vergleichbare Halbwertszeit zeigen. Einzige Ausnahme sind Sportthemen, diese liegen mit 200 Minuten hinter den 500 Minuten der restlichen Themen zurück.

Follower und aktive Follower auf Twitter

Während einige Marken voll Stolz die Nummer ihrer Twitter-Follower betonen, ist die viel wichtigere Kennzahl, wie viele dieser Follower tatsächlich über das Unternehmen sprechen oder mit ihm interagieren. Da diese Nummer nicht so einfach abrufbar ist, hat eine neue Studie 19 Millionen Tweets von 31 Fortune 100 Unternehmen analysiert und herausgefunden, dass durchschnittlich rund 9 Prozent der Follower über die Marken sprechen, denen sie folgen. Ähnlich wie bei Facebook nimmt der Anteil der Follower die mit dem Account interagieren ab, wenn die generelle Zahl der Follower steigt.

Weiterleitungen meist copy & paste

Obwohl sich im Web zahlreiche unterschiedliche Sharing-Buttons verbreitet haben, werden die meisten Inhalte per copy & paste weitergeleitet. Über 80 Prozent der geteilten Links gehen auf die altbewährte Methode zurück. Diese Weiterleitungen geschehen mit 70 Prozent meist über Email. Unter den Social Networks ist Facebook das wichtigste Sharing-Tool und lässt Twitter wie auch Pinterest weit hinter sich zurück.

Facebook führt Messinstrument für Facebook Ads ein

Gerade rechtzeitig zur Vorweihnachtszeit will Facebook Werbern ein neues Tool zur Verfügung stellen, mit dem diese den Erfolg, den Facebook Ads bei Online Sales erzielen, nachverfolgen können. Indem sie einen Code auf der externen Webseite einbetten, wird der Weg der Fans von der Facebook Werbung hin zur Produktseite nachvollzogen. Das bedeutet, dass künftig noch zielgerichteter getargetet werde kann, da mit dem Besuch der Seite auch Informationen über Demografie und Interessen weitergeleitet werden. Bezahlt wird die geschaltete Werbung über das optimierte Bietsystem von Facebook, bei dem zu Beginn Kampagnenziele festgelegt werden, die Facebook automatisch durch den Einsatz der erforderlichen Werbung realisiert.

Facebook-Updates: gerankte Kommentare, Share-Button für mobil etc.

Facebook hat ein paar neue Features gestestet, die in Kürze eingeführt werden könnten. Dazu gehört ein neues Kommentarsytem, das Reaktionen auf Postings je nach Engagement priorisiert und im Stream sichtbarer platziert. Damit orientiert sich Facebook an den Kommentar Plugins von externen Webseiten, die diese Funktion seit 2011 anwenden. Hinzu kommt, dass Facebook eine weitere neue Funktion integriert, mit der direkt auf gegebene Kommentare reagiert werden kann, da Nutzer nicht in der Lage sind andere in Kommentaren zu erwähnen, wenn sie mit diesen nicht befreundet sind. So können auch Community Manager leichter Feedback geben und müssen die Unterhaltung nicht über den gesamten Thread hinweg streuen.

Außerdem hat Facebook mit dem Roll-Out des Share-Buttons für seine Mobil Apps und die Mobil Seite begonnen. Genau wie in der Desktopansicht taucht „Share“ dort auf, wo die Funktion hingehört: Auf die rechte Seite am Ende der Updates.

Ein weiteres neues Feature für Apps, dass sich noch in Beta befindet, soll erlauben, dass Facebook Gruppen über API erstellt werden. Nutzergruppen können beispielsweise über ihre Aktivität in einem Spiel Updates posten und Events erstellen, indem die App als Admin fungiert. Durch die Gruppen sollen die Games noch stärker zu Social Games werden. Die Mechanik könnte darüber hinaus auch dienen, dass sich in Book Apps Lesepartner finden oder Trainingspartner unter den Nutzern von Fitness Apps.

Auch am WordPress Plugin wurde gearbeitet, um stärkere Individualisierungen zuzulassen. Mithilfe des Plugins können Inhalte von WordPress Blogs auf Facebook gespielt werden – jetzt hat das Interface, das Open Graph nutzt, ein Lifting erhalten und schaut deutlich aufgeräumter aus. Die Gefahr, die generierten Beiträge für Spam oder ein automatisiertes Update zu halten, sollte damit sinken.

Und als abschließende Neuerung erstellt Facebook Pages-only Newsfeeds, die ausschließlich Inhalte von den Unternehmensseiten führen, die der Fan geliked hat. Wiederum werden dem Fan nicht alle Updates angezeigt, weiterhin entscheidet ein Filter. Ebenfalls wird das Update keine Auswirkungen haben auf die Sichtbarkeit der Seiten im regulären Newsfeed, vielmehr verhält es sich wie mit der „Close Friends“ Liste und wird vermutlich eher untergehen, als rege genutzt werden.

Tumblr verkündet A-List Partner

Tumblr hat sein A-List Partnerprogramm veröffentlicht, das aus zwölf Agenturen und Technologieanbietern besteht. Die Partner erhalten Support und Training von Tumblr wie Zugang zu den APIs der Seite. Wir freuen uns, dass auch We Are Social Teil dieses Partnerprogrammes ist und können es kaum erwarten, mit unseren Kunden an deren Tumblr-Auftritten zu arbeiten.

Pinterest bringt Business Pinnwände

Nach privaten Boards erweitert Pinterest sein Angebot um Business Accounts. Marken, die bereits Accounts und Pinnwände haben, können diese umwandeln. Neu-Accounts steigen direkt auf Business ein. Ähnlich wie auf Facebook geben die Unternehmen ihre Branche an und erhalten eine eigene URL. Noch ähneln die neuen Business Accounts stark den üblichen Nutzerprofilen. Pinterest hat aber bereits angekündigt, dass weitere Funktionen hinzukommen sollen.

Instagram-Kampagne von Ben & Jerry’s

54 Prozent der Top-Marken der Welt nutzen einer Studie zur Folge bereits Instagram für Business. Unter ihnen auch Ben & Jerry’s. Der Eiskrem-Verkäufer hat eine neue Kampagne gestartet, die Fans dazu aufruft, ihre Instagram-Bilder, die das Gefühl „Euphoria“ wiederspiegln mit #CaptureEuphoria zu taggen. Das so getaggte Foto hat dann die Chance, für Werbeaktionen in der Nähe der Fans genutzt zu werden.