Messaging-Apps weiter auf Höhenflug

News
hani.kilech

Die Ergebnisse der jüngsten GlobalWebIndex Studie zeigen, dass Messaging-Apps weltweit auf hohem Niveau Zuwächse verzeichnen. Betrachtet man dann noch die positive Entwicklung von Instagram, Tumblr und Pinterest wird deutlich, dass die Big Player, wie Facebook und Co, nicht mehr uneingeschränkt erste Wahl im Social Web sind. Jason Mander, Head of Trends bei GlobalWebIndex, teilt exklusiv mit uns die wichtigsten Erkenntnisse der Studie.

Es gab eine Zeit, da Plattformen wie Facebook und Co die erste Adresse für Aktivitäten im Social Web waren. Mit der Zeit ist das Angebot im Social Web allerdings immer größer geworden – und damit auch die Konkurrenz für Facebook und Co. Unsere jüngsten Daten zeigen, dass „ein Netzwerk für alles“ nicht mehr den heutigen Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird. Ein Indiz dafür ist eben das massive Wachstum von  Messaging-Services und kleineren Plattformen wie Instagram, wohingegen etablierte Netzwerke wie Facebook einen leichten Rückgang in Bezug auf aktive Nutzung erleben.

Wenn wir uns die Daten rund um Messaging-Apps weiter anschauen, wird schnell klar, warum sie im Moment einen derartigen Buzz generieren. In den vergangenen sechs Monaten konnten alle von GlobalWebIndex untersuchten Messaging-Apps an Popularität gewinnen. In Zahlen ausgedruckt legte Snapchat um 67 %, Kik Messenger um 32 % und WhatsApp um 30 % zu. Außerdem entwickelt sich WeChat immer mehr zu einem echten Schwergewicht: In der APAC-Region ist WeChat bereits die dominierende Messaging-App, und angenommen sie kann in Zukunft in allen Märkten zulegen, dann könnte sie sehr schnell eine der ersten nicht US-amerikanischen Plattformen werden, die wirklich global präsent ist.

Es gibt noch weitere Gründe, die für den Aufstieg von Messaging-Apps verantwortlich sind. Erstens empfinden Nutzer die Kommunikation über derartige Services größtenteils privater, persönlicher und sicherer, als auf den großen sozialen Netzwerken, zweitens nutzen immer mehr Menschen das mobile Web und genau hier sind Messaging-Apps zu Hause und drittens stehen sie mehr als andere Kanäle für direkte und unmittelbare Kommunikation. In der Konsequenz haben sich Konversationen, die zuvor noch auf den großen sozialen Netzwerken stattgefunden haben, auf Messaging-Services verlagert – ein wesentlicher Faktor für den leichten Rückgang derer, die Facebook (-6 %), Twitter (-3 %) und Google+ (-1 %) monatlich aktiv Nutzen.

Die wachsende Popularität kleinerer, spezialisierter Plattformen untermauert diesen Trend. In den vergangenen sechs Monaten war Instagram mit einem Plus von 25 % das am schnellsten wachsende Netzwerk, auch Tumblr schnitt mit einem Plus von 22 % und Pinterest mit einen Plus von 7 %  sehr gut ab. Diese Zahlen machen deutlich, dass im Social Web immer mehr Nutzer für verschiedene Zwecke ganz gezielt bestimmte Plattformen wählen.

An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf Facebook. Obwohl das Netzwerk sich das Rampenlicht im Social Web mittlerweile mit zahlreichen coolen Alternativen teilen muss, ist es nach wie vor weltweit die Nummer 1 unter den sozialen Netzwerken. Fakt ist auch, dass zu Facebook mit Instagram das am schnellsten wachsende Netzwerk und mit WhatsApp eine der derzeit angesagtesten Messaging-Apps gehören.

Erwähnenswert ist abschließend auch, dass die Zahl der monatlichen Besuche von Nutzern auf Facebook trotz allem leicht und stetig steigt. Somit kann ganz und gar nicht die Rede davon sein, dass Nutzer Facebook den Rücken kehren, sondern vielmehr, dass Nutzer schlicht weniger auf Facebook aktiv sind. Einfach ausgedrückt: Engagement auf Facebook wird zunehmend passiver – wir schauen uns zwar immer noch um, nutzen aber nicht mehr alle Möglichkeiten des Netzwerks, wie es  früher noch der Fall war.