Ende November 2022 haben wir unseren jährlichen Trendbericht – Think Forward 2023 – veröffentlicht: Fragmentierte Zukünfte. Darin werden die fünf wichtigsten Trends vorgestellt, die unserer Meinung nach die sozialen Medien in den nächsten 12 Monaten prägen werden. Dieser Beitrag befasst sich mit dem ersten Trend, der in dem Bericht behandelt wird: Strukturierte Entdeckung. Weitere Informationen findest du im vollständigen Think Forward-Bericht hier.
Die Menschen wollen, dass die Suche weniger präzise und mehr explorativ ist.
Wir erleben einen Wandel in der Art und Weise, wie Menschen das Internet erkunden und neue Inhalte entdecken. Die Benutzer*innen stellen die alten Methoden in Frage und nutzen die reichhaltigen Daten, die soziale Netzwerke bieten, indem sie die traditionellen Suchmethoden durch visuelle, kollaborative, zufällige und von persönlichen Erfahrungen geprägte Methoden ergänzen.
Früher vertrauten die Menschen darauf, dass die Plattformen sie durch die Suchfunktion führen. Heute sind die Nutzer*innen jedoch zunehmend unzufrieden mit der Führung, die sie erhalten – ob sie nun wütend über die überarbeiteten Feeds von Instagram sind oder frustriert über die SEO-verzerrten Ergebnisse der Google-Suche.
Bei der Entscheidung, was sie essen, was sie sich ansehen oder wohin sie gehen wollen, geht es immer weniger um kalte Informationen, sondern mehr um das Unerwartete.
In diesem Zusammenhang bedeutet eine effektive Orientierung im Internet, dass man sich auf neue Arten der Entdeckung einstellen muss – visuell, kollaborativ, zufällig und mit viel Persönlichkeit.
Die Änderung des Verhalten
1. Bei der Suche geht es um das Kuratieren von Informationen, nicht um deren Sammlung
In einem anschwellenden Meer von Inhalten geht es bei der Suche und Entdeckung weniger um die Informationssuche als vielmehr um die Kuratierung. Die Menschen haben sich zwar schon immer zu Inhalten hingezogen gefühlt, die auf subjektiven menschlichen Erfahrungen beruhen, aber jetzt kommen sie früher dazu.
Anstelle eines eindeutigen oder spezifischen Suchbegriffs richten die Menschen ihre Entdeckungsreise nach einer Stimmung, Ästhetik oder einem Gefühl aus.
3. Die Menschen wollen das Unerwartete, nicht das Vorhersehbare
Die Nutzer*innen wollen hinter den Vorhang ihrer eigenen Feeds und “For You”-Seiten blicken, auf der Suche nach einem zufälligen und unvorhergesehenen Einblick in das, was das Web zu bieten hat.
Beispiele von Marken
Von Spotify lernen Spotify ermöglicht es den Menschen, gemeinsam Musik zu entdecken: Die “Blend Mixes” lassen die Menschen aus ihrer eigenen, vom Algo empfohlenen Filterblase herausschauen und bringen sie auf einen Pfad der Entdeckung, der vom Geschmack ihres Musikpartners geleitet wird.
Lerne von Meta In Zusammenarbeit mit Universal Pictures und Monkeypaw Productions hat Meta Nope World auf seiner Plattform Horizon Worlds eingeführt – basierend auf dem gleichnamigen Film von Jordan Peele. Diese Art von räumlicher, multisensorischer virtueller Landschaft eignet sich gut für eine neue Art von Entdeckungsprozess.
